Geklaut von Herrn Schmidt

Ich bin schuld an der Verbreitung von Kinderpornographie.

Ich bin schuld daran, dass dieses Jahr die Popkomm nicht stattfindet.

Ich bin schuld an allen Amokläufen weltweit.

Ich bin schuld.

Schuld!

Denn ich bin Teil des Internets.

Das macht mich zu einem Teil des Widerstands.

Gebt mir endlich mein Stop-Schild!

Quelle

Song des Tages: Everybody Knows – Leonard Cohen

So, nun ist es verabschiedet, das Internetzensurermöglichungsgesetz. Und was ich dazu zu sagen hätte, hat dieser Mann schon 1988 gesagt. Daher ohne große Umschweife: Bühne frei für Leonard Cohen.

Everybody knows that the dice are loaded
Everybody rolls with their fingers crossed
Everybody knows that the war is over
Everybody knows the good guys lost
Everybody knows the fight was fixed.

Stöckchen von Herrn Olsen

Herr Olsen hat zum Stöckchen aufgrufen und ich bin nun auch endlich mal dazu gekommen, mitzumachen.

Die Regeln:

  • Macht ein Bild von euch, verfremdet es nach Lust und Laune bis zur fast vollständigen Unkenntlichkeit mit einer Bildbearbeitung eurer Wahl und stellt es online.
  • Weitersagen,
  • Ursprung verlinken und fertich.

Resultat meinerseits ist dieses:

Bildverfremdung

Ich werfe es nicht weiter, aber wer mitmachen will, bitte!

Stöckchen, aufgeschnappt von Herrn Schmidt

Die Frage lautet: Was wärst du, wenn du kein Mensch wärst?

Na dann wollen wir mal. Und wer Lust hat, darf gerne mitmachen.

…ein Monat: März
…ein Wochentag: Samstag
…eine Tageszeit: Später Nachmittag, halb fünf.
…ein Planet: Pluto
…ein Meerestier: Seerobbe
…eine Richtung: Nordosten
…eine Zahl: 7
…ein Kleidungsstück: Das da
…ein Schmuckstück: Ein einfacher Silberring

…eine Kosmetik: Mascara Weiterlesen

Sprachpanscher der Woche

Und das in einer offiziellen Ausschreibung für Doktoranden- und Postdoktorandenstellen.

„Das im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderte International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen bietet [… blabla..]

Das GCSC hat seine Forschungsschwerpunkte in folgenden Research Areas*: Memory Cultures | Culture and Narration | Culture and Performativity | Visual Culture | Culture, Language and the New Media | Culture and Identities | Political and Transnational Cultures | Cultures of Knowledge, Research and Education.“

Da dreht sich mir wirklich mehr als nur der Magen um, und ich bin immerhin Anglistin. Zum Glück aber immerhin noch Magistra Artium und nicht Master of Arts (English Studies). Aber die „Studienumstrukturierung“ an meiner Heimatuni war ja im Wesentlichen auch nur ein Übersetzen der Studiengangsbezeichnungen ins Englische, begleitet von Lehrplanänderungen nach der Formel „Schauen wir doch mal, wie wir den Stoff von bisher vier Jahren in drei reinzwängen.“

Wie gut, dass ich mit dieser Universitäts“kultur“ bis auf Weiteres nur noch bedingt/von einem Bibliothekarsposten aus zu tun haben werde. Mich schüttelt’s!

Weihnachten

Irgendwas muss unser Christmas Carols-Auftritt mit Chor und Kammerorchester gestern bewirkt haben, denn Moviepilot sagt, dass ich verdammt nochmal total weihnachtlich drauf bin. Aber so richtig.

Zum Weihnachts-Test bei der Film-Community moviepilotZu moviepilot - Gute Filme für Kino, DVD & TV

NHS oder: wat nix kostet, is‘ nix.

Da gehe ich also letzten Montag brav zum Arzt, um mein Rezept für gewisse Medikamente, die frau heutzutage nun mal so braucht, zu bestellen. Normalerweise brauchwen die dann 48 Stunden, um das fertigzumachen. Man kann es aber nicht am Telefon bestellen, sondern muss persönlich zur Praxis gehen, einen Zettel ausfüllen und diesen dann in einen kleinen Briefkasten im Wartebereich stecken. Zwei Tage später darf man dann nochmal gen Praxis tapern, um sich das Rezept abzuholen, und sich dann in der Apotheke nebenan eine halbe Stunde hinsetzen und warten, bis die das dazugehörige Medikament aus dem Regal gezogen haben.

Wie gesagt, so geht das normalerweise. Als ich dann am Freitag – wohl gemerkt vier Tage nach der Bestellung – an meinem freien Morgen zur Praxis gegangen bin, um mir Rezept samt Medizin abzuholen, erlebte ich nämlich eine unangenehme Überraschung:

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Büro-Stöckchen von Herrn Schmidt

Herr Schmidt hat dieses Stöckchen an alle weitergeschmissen, die in der ersten Jahreshälfte Geburtstag haben. Also auch an mich, denn mein Ehrentag ist im März. Dann wollen wir mal…

1. Wo befindet sich dein Büro? In Colchester, Essex, UK.

2. Wie ist dein Büro strukturiert? Strukturiert? Hier stehen sechs Tische in einer 3×2-Anordnung, an denen sich dann jeweils zwei Leute gegenübersitzen und vor sich hin katalogisieren. Ich sitze an einem der beiden mittleren. Links von mir ist das Büro vom Chef des Ganzen, soll heißen Oberbibliothekar. Rechts von mir geht es weiter zu den Plätzen der einzelnen Fachbibliothekare. Gegenüber von mir steht das Regal mit den zu katalogisierenden Büchern, das sich von dort nach rechts an der Wand entlang weiterschlängelt.

3. Welche großen Gegenstände findet man in deinem Büro?
Tische, Computer, Regale.

4. Auf welche Kleinigkeiten in deinem Büro könntest du nicht verzichten?
Taschentücher, Handcreme, Kaugummi. Bis vor einiger Zeit saß hier auch noch eine kleine EVE (dieser süße weiße Roboter aus dem Film WALL-E) neben dem PC, aber die hat jetzt ihren WALL-E gefunden und lebt mit ihm auf unserer Kommode.

5. Welche Farbe dominiert dein Büro?
Weiß.

6. Welche Gegenstände schmücken/ vergemütlichen dein Büro?
Mein Uni-Alubecher.

Zweiter Teil:
1. Wie gern gehst du in dein Büro?
Geht so…

2. Versteckst du einen Gegenstand in deinem Büro? Wenn ja, welchen?
Momentan eine Webcam und ein Buch. Da ich sie an Leute von der Uni verkaufen möchte, halte ich das für sinnig.

3. Hast du in deinem Büro schon einmal etwas Versautes getan?
BITTE WAS?!

4. Wie oft hast du sexuelle Fantasien in deinem Büro?
Och, das kommt schon dann und wann mal vor, wenn es wieder arg langweilig ist…

5. War schon einmal jemand in deinem Büro, den du absolut nicht leiden konntest? Natürlich.

6. Hast du schon einmal etwas in deinem Büro, mutwillig oder nicht, zerstört?
Ich habe mal aus Versehen ein Buch aus unserem Katalog gelöscht.

Dritter Teil:
1. Was für einen Stift benutzt du?
Kulis in verschiedenen Farben sowie einen Bleistift zum in-Büchern-rumkritzeln. Sowas dürfen hier nur Bibliothekare!

2. Wie viele Bücher brauchst du am Tag in deinem Büro?
Ziemlich viele…

3. Wieviel Zeit verbringst du durchschnittlich am Telefon in deinem Büro?
Wenig. Da es hier ein Gemeinschaftstelefon gibt, beschränkt sich meine Tätigkeit auch meistens darauf, den jeweilig gewünschten Gesprächspartner zu finden und ans Telefon zu holen.

4. Ist das Handy in deinem Büro erlaubt oder eher nicht?
Eher nicht. Ab und an nehme ich (bzw. nimmt eine/r meiner Kollegen/innen) mal einen Anruf am Handy an, wenn es um wichtige Sachen geht.

5. Wie oft legst du Pausen ein?
Oft! Im Ernst, das ist hier genau geregelt: je eine halbe Stunde tea break um 11 und um 4 und eine Stunde Mittag zwischen eins und zwei. Dass wir überhaupt was erledigt bekommen, ist so was wie das neunte Weltwunder…

6. Wenn dein Büro einen Namen haben würde hätte, welcher wäre das?
Es hat einen Namen, nämlich: Katalogisierung, bzw. Cataloguing. Wenn ich ergänzen darf: Filling your shelves since 1964 – not caring that you mess them up again any day of the week.

7. Wo würdest du dein Büro gerne haben, wenn es woanders sein könnte?
Ein bisschen näher an der Küste, so mit Blick aufs Meer, das wär doch was!

8. Wenn du jemanden in dein Büro an einem anderen Ort mitnehmen könntest, wer wäre das?
Wahrscheinlich der Klabautermann. Oder Bruce, der durchgeknallte Monty Python-Fan, der unten am Ausgang die Taschen kontrolliert.

Wer mitspielen will, ist herzlich eingeladen.

Kollektivspam per Schneckenpost

Da ich ja immer noch diverse Newsletter aus der Heimat erhalte, durfte ich heute Zeugin einer neuen Umsetzung der „Ich habe 100,000,000 Dollar geerbt und die müssen jetzt ganz schnell auf ein Konto“-Masche erleben: Kleinanzeige im Stadtblatt. Zu bewundern hier.

Wie viele E-Mails der/die in der nächsten Zeit wohl so bekommt?

Schwangere Professorin

Da fragt hier bei der ZEIT-Karriereberatung eine Dame nach, ob sie beim baldigen Gesundheitstest, der ihrer Anstellung als Beamte im Hochschuldienst (als Professorin) vorausgeht, bezüglich ihrer seit 2 Monaten bekannten Schwangerschaft lügen darf.

Mal abgesehen davon, dass die ZEIT-Karriereberatung eine ziemlich dämliche Stelle ist, diese Frage zu stellen – sie hat noch niemandem von der Schwangerschaft erzählt, riskiert so aber evtl. damit im Internet zu landen, wo möglicherweise genau diejenigen, vor denen sie diese verheimlichen will, doch davon erfahren –

ist es nicht eine Sauerei, dass sich jemand auf dieser Ebene der Hierarchie Sorgen darum machen muss, aufgrund einer Schwangerschaft „abgesägt“ zu werden? Dass so etwas eine Frage für die Rechtsberatung ist und nicht einfach mit „Machen Sie sich keine Sorgen“ beantwortet werden kann? Ich würde jetzt gerne „In was für einem Land leben wir denn?“ schreiben – aber ich lebe ja nicht in Deutschland. Und wenn die Politik so weitergeht wie bisher, beantrage ich bald Asyl auf dem Mond.

Jedes Mal, wenn ich denke, es wäre für mich vielleicht doch eine denkbare Option, irgendwann in ferner Zukunft einmal eine Familie zu haben, kommt so eine Nachricht daher. Ich fürchte also, aus den kleinen Kätzchen oder gar Klabautermännchen wird nichts… und wahrscheinlich werde ich dann als alte Katze allein auf dem Kamin einschlafen, wenn die Zeit denn dann mal gekommen ist… traurig, aber wahr.